Montag, Dezember 8

Speicherausbau kurbelt selbstgenutzten Solarstromanteil 2024 deutlich weiter nach oben

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Forscher am Fraunhofer ISE haben eine erstmals präzise Methode vorgestellt, um den Eigenverbrauch von Solarstrom in Deutschland anhand kombinierter MaStR- und Netzbetreiberdaten zu bestimmen. Die Untersuchung im Auftrag des Umweltbundesamts zeigt, dass der wirtschaftlich motivierte Eigenverbrauch seit 2009 deutlich zunimmt und von 5,57 Terawattstunden im Jahr 2022 auf 12,28 Terawattstunden im Jahr 2024 anstieg. Die Analyse belegt damit eindeutig den anhaltenden Trend zur dezentralen Eigennutzung von Photovoltaikstrom.

Neues Kategoriensystem nach Leistungsklassen und Anlagentypen optimiert Verbrauchsanalyse präzise

Die Analyseexperten am Fraunhofer ISE haben erstmals ein kombiniertes Auswertungsverfahren vorgestellt, das MaStR-Registerdaten und Statistiken der Übertragungsnetzbetreiber synchronisiert. In diesem Verfahren werden PV-Anlagen je nach Inbetriebnahmezeitpunkt, Leistungsklasse und Anlagenkonfiguration zugeordnet. Zusätzlich berücksichtigt das Modell das jeweilige Einspeiseverhalten sowie vorhandene Batteriespeicherkapazitäten. Auf Basis dieser kombinierten Daten errechnen die Forscher den Eigenverbrauch in 44 klar abgegrenzten Verbraucherclustern und schaffen damit transparente, belastbare Grundlagen für Energieplanung und Netzausbau. Diese Ergebnisse erhöhen Planungssicherheit signifikant.

Zwischen 2022 und 2024 PV-Selbsteinsatz deutlich mehr als verdoppelt

Die Erhebung verdeutlicht, dass der Eigenverbrauch in PV-Anlagen von 2012 bis 2020 langsam von 0,25 Terawattstunden auf 3,55 Terawattstunden anstieg. Von 2021 an beschleunigte sich der Trend: 2022 wurden 5,57 Terawattstunden selbst genutzt, 2023 stieg der Wert auf 8,20 Terawattstunden. Im laufenden Betriebsjahr 2024 erreichte der Eigenverbrauch 12,28 Terawattstunden und machte damit 17 Prozent der Nettostromerzeugung aus Photovoltaik aus. Diese Steigerung gegenüber den 13 Prozent im Vorjahr unterstreicht die Effizienz.

Umweltbundesamt Analyse zeigt rasantes Wachstum im Eigenverbrauch PV Anlagen

Fraunhofer ISE-Experte Tobias Reuther sieht wegen hoher Stromkosten und dem Erfolg von Batteriespeichern einen Anstieg des Eigenverbrauchs von Solarstrom. Christoph Kost, Abteilungsleiter Energiesystemanalyse, fügt hinzu, dass besonders Haushalte mit Wärmepumpen oder Elektroautos durch direkte Eigennutzung ökonomisch profitieren. Die dezentrale Verwertung trägt zur Netzstabilität bei, indem Lastspitzen ausgeglichen werden. Zusätzlich sinken die Betriebskosten und die Abhängigkeit von externen Stromlieferanten wird reduziert, was eine schnellere Amortisation der PV-Anlagen ermöglicht.

Solarstrom vor Ort nutzen spart Geld stabilisiert Stromnetz nachhaltig

Die wirtschaftliche Attraktivität von Eigenverbrauch steigt mit zunehmenden Stromtarifen und fallenden Modulkosten. Nutzer verringern ihre Energiekosten und erreichen eine schnellere Amortisation ihrer PV-Anlage. Dezentrale Eigennutzung mildert Netzauslastungsspitzen, wodurch Netzausbau und damit verbundene Kosten reduziert werden. Die Synergie aus Kostensenkung und Netzentlastung leistet einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende und macht Solarstrom in Privathaushalten und Unternehmen zu einer besonders attraktiven und nachhaltigen Energieoption.

Analyse für UBA: acht EE-Technologien und Wärmepumpen im Überblick

Die Ergebnisse einer beauftragten Analyse des Fraunhofer ISE für das Umweltbundesamt sind in einer Fachpublikationsreihe zu acht Schlüsseltechnologien regenerativer Energiegewinnung zusammengefasst. Die Beiträge geben detaillierte Einblicke in technische Innovationen, ökonomische Kennzahlen und Anwendungsszenarien. Ergänzend beleuchtet eine separate Veröffentlichung den Fortschritt und die Verbreitung von Wärmepumpen in privaten und gewerblichen Bereichen. Die Gesamtstudie dient als belastbare Informationsquelle für Entscheidungsträger in der deutschen Energiewende.

Dezentrale Stromnutzung durch Eigenverbrauch entlastet Netze und steigert Versorgungssicherheit

Der PV-Eigenverbrauch in Deutschland hat in den letzten Jahren stark zugenommen, was für Haushalte und Unternehmen zu konkreten Kosteneinsparungen führt, da weniger Strom zu Marktpreisen eingekauft werden muss. Gleichzeitig werden durch den lokalen Verbrauch Netzschwankungen geglättet. Mit der neuen quantitativen Methode des Fraunhofer ISE, die MaStR- und Netzbetreiberdaten auswertet, liegt erstmals eine belastbare Datengrundlage vor. Auf Basis dieser Analyse lassen sich Speicherlösungen, Wärmepumpen und Ladestationen für E-Mobilität optimal dimensionieren und einsetzen.

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