Montag, Dezember 2

Private-Debt-Kredite: Finanzierung für den Mittelstand

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Private-Debt-Kredite erfreuen sich seit dem Jahr 2016 einer ständig steigenden Beliebtheit, vor allem beim Mittelstand. Während Mittelständler früher in Finanzierungsfragen sich ausschließlich an ihre Hausbank wenden konnten, eröffnet Private-Debt nun neue Wege.

Private-Debt-Kredit vs. Hausbank

Der Bankberater ist auch derzeit noch der erste Ansprechpartner für viele Mittelständler, wenn es ums Geld geht. Saß die Hausbank früher fest im Sattel, so hat sie mittlerweile mit Gegenwind zu rechnen, gibt es doch Konkurrenz. Die Rede ist von privaten Investoren, die gerade bei Mittelständlern immer beliebter werden.

Darlehen von privaten Investoren

Geld von privaten Investoren ist teurer als solches von der Hausbank. Da müssen wir uns nichts vormachen. Doch ganz offensichtlich steht dem höheren Preis auch der eine oder andere Vorteil gegenüber, der Mittelständler immer öfter über einen Private-Debt-Kredit nachdenken lässt. Daher kommt es immer häufiger zu der Situation, dass private Investoren die Banken als Kreditgeber bei Unternehmensfinanzierungen verdrängen und mit Mittelständlern ins Geschäft kommen.

Institutionelle Investoren für Wachstumskapital und Übernahmen

Die Finanzierung über private Investoren – Private Debt ist hier der Fachbegriff – ist eine Finanzierungsform, bei der institutionelle Investoren Unternehmern langfristig Geld leihen. Als institutionelle Investoren treten beispielsweise Versicherungen oder Pensionskassen auf.

Private-Debt-Kredit: Weniger Regulierung

Die Finanzierung über private Investoren wird zumeist über eine Investmentgesellschaft abgewickelt. Der Bankkredit unterscheidet sich von einem Private-Debt-Kredit durch die Möglichkeit, die Rückzahlung individuell auszuhandeln. Der Unternehmer kann so die Raten der Rückzahlung nach Timing und Umfang exakt an die Gegebenheiten anpassen, die sich aus seinem Investment ergeben. Dies kann auch bedeuten, dass er den gesamten Kredit erst am Ende der Laufzeit zurückzahlt.

Private-Debt-Kredit unterscheiden sich in einem weiteren Punkt von einem Bankkredit. Während Bankkredit aktuell etwa 2 bis 3 Prozent Zins kosten, liegen die Zinssätze der Ersteren bei bis zu 10 Prozent. Dies ist der Preis der Flexibilität bei der Rückzahlung des Private-Debt-Kredits.

Keine Banklizenz für Private-Debt-Kredite notwendig

Im Jahr 2016 traf die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die Entscheidung, dass Anbieter von Private-Debt-Krediten keine Banklizenz besitzen müssen. Dadurch wurden private Investoren aus der rechtlichen Grauzone geholt. Zuvor barg die Vergabe eines Darlehens durch einen privaten Investor stets das Risiko, von der Bafin als Bank eingestuft zu werden. Dies hätte zur Folge gehabt, die Normen der Bankenregulierung akzeptieren zu müssen.

Gerade das Nichtbeachten der Bankenregulierung ermöglicht es den privaten nvestiren, Kredite zu vergeben, die sich für eine klassische Bank nicht lohnen würden. Insgesamt steht dem Markt so ein Mehr an Liquidität zur Verfügung.

Mittelständler denken aus Bonitätsgründen über Private-Debt-Kredite nach – oder wenn sie beispielsweise langfristige Kredite suchen. Gerade bei langfristigen Krediten sind Banken nicht mehr die erste Wahl, weil diese wegen verschärfter Regulierungsvorschriften deutlich restriktiver werden. Die typischen Laufzeiten der Kredite unterscheiden sich daher.

  • Laufzeit Private-Debt-Kredit: Die Laufzeit liegt meist zwischen fünf und sieben Jahren.
  • Laufzeit Bankkredit: Die Laufzeit liegt meist zwischen drei und fünf Jahren.

Bildnachweis: © shutterstock – Titelbild Sergey Molchenko

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